DETAILSÜBER DAS STÜCK
Der Psychiater Dr. Martin Dysart bekommt Alan Strang als Patienten zugewiesen, einen Teenager, der in einem nächtlichen Gewaltausbruch sechs Pferden die Augen ausstach. Ein unerklärliches Verhalten, denn Alan jobbte freiwillig als Stallbursche und schien seine Schützlinge geradezu abgöttisch zu lieben. Nur langsam gelingt es dem Arzt, das Vertrauen seines jungen Patienten zu gewinnen. Doch je mehr er dem psychologischen Rätsel auf den Grund geht und Alans Motive zwischen Liebe, Leidenschaft, sexuellem Erwachen und Religion erkennt, desto tiefer stürzt der Psychiater selbst in eine berufliche wie existenzielle Krise. In der Rückschau kommentiert Dysart den Fall und lässt so aus seiner Erinnerung heraus die Therapiestunden, die Vorgeschichte und den Vorfall selbst als Binnenhandlung auf der Bühne lebendig werden. HINTERGRUND
EQUUS wurde am 26. Juli 1973 im Old Vic Theatre in London uraufgeführt. Die Broadway-Premiere mit Anthony Hopkins als Psychiater Martin Dysart wurde 1975 mit dem Tony Award für das beste Theaterstück ausgezeichnet. 1977 wurde das Stück von Sidney Lumet unter dem Titel EQUUS – BLINDE PFERDE verfilmt. 2007 inszenierte Thea Sharrock diesen psychologischen Thriller am Londoner Gielgud Theatre u. a. mit Daniel Radcliffe, Richard Griffiths und Kate Mulgrew, diese Produktion war ab 2008 auch am Broadway zu sehen. Sir Peter Shaffer (1926 – 2016) war ein britischer Dramatiker, der mit Leichtigkeit von der Farce zur Darstellung menschlicher Qualen überging. Sein erstes Stück, FIVE-FINGER EXERCISE (1960), ist ein straff konstruiertes häusliches Drama, das fast über Nacht seinen Ruf als Dramatiker begründete. Es folgten THE PRIVATE EAR, THE PUBLIC EYE (beide 1962) und THE ROYAL HUNT OF THE SUN (1964), eine Darstellung des Konflikts zwischen den Spaniern und den Inka. 1965 wurde Shaffers raffinierte Farce BLACK COMEDY uraufgeführt. Größte Bekanntheit erreichte er mit zwei Werken, die auch verfilmt wurden: EQUUS (1973), in dem es um die pathologische, pseudoreligiöse Besessenheit eines Stallburschen von Pferden geht, und AMADEUS (1979) über die Rivalität zwischen Wolfgang Amadeus Mozart und Antonio Salieri. Zu seinen späteren Stücken gehören das biblische Epos YONADAB (1985), LETTICE AND LOVAGE (1987) und THE GIFT OF THE GORGON (1992). AWARDS & NOMINIERUNGEN
1975 Tony® Award Best Play (Auszeichnung) Best Performance by a Leading Actor in a Play – Peter Firth (Nominierung) Best Performance by Featured Actress in a Play – Frances Sternhagen (Nominierung) Best Direction of a Play – John Dexter (Auszeichnung) Best Lighting Design – Andy Phillips (Nominierung) 1975 Drama Desk Award Outstanding Play (Auszeichnung) Outstanding Actor in a Play – Anthony Hopkins (Auszeichnung) Outstanding Actor in a Play – Peter Firth (Nominierung) Outstanding Featured Actress in a Play – Frances Sternhagen (Auszeichnung) Outstanding Director of a Play – John Dexter (Auszeichnung) Outstanding Set Design – John Napier (Nominierung) Outstanding Costume Design – John Napier (Nominierung) Outstanding Lighting Design – Andy Phillips (Nominierung) 1975 Outer Critics Circle Award Outstanding Play (Auszeichnung) Outstanding Performance – Anthony Hopkins (Auszeichnung) Outstanding Performance – Peter Firth (Auszeichnung) Special Award (Auszeichnung) 1975 New York Drama Critics' Circle Best Play – Peter Shaffer (Auszeichnung) 1975 Theatre World Award Peter Firth (Auszeichnung) MEDIENVIDEOS
|